Anders als 1410 war die Schlacht bei Tannenberg im Jahre 1914 eine verheerende Niederlage für die russische Armee. Russische Schulbuchautoren zeigen allerdings, dass auch darin ein höherer Sinn lag.

Die russischen Armeen unter den Generälen P. K. Rennenkampf und A. V. Samsonov fielen von zwei Seiten in Ostpreußen ein. Der Vormarsch in Ostpreußen verlief zunächst erfolgreich, aber auch unkoordiniert. Die Deutschen, die nur wenige Stunden vor Paris am Fluss Marne standen, waren gezwungen, bedeutende militärische Kräfte nach Osten zu verlegen. Ende August erlitt die 2. Armee Samsonovs in der Schlacht bei Tannenberg eine verheerende Niederlage und Samsonov nahm sich das Leben. Der Hauptgrund der Niederlage war, neben militärtaktischen Fehlern, die große Eile bei dem Ziel, den Verbündeten zu helfen. Samsonov und seine Armee gingen unter, um Frankreich und Europa zu retten.

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Quelle: Ostrovskij, Valerij P. und Aleksej I. Utkin: Istorija Rossii. XX vek. 11 klass. Učebnik dlja obščeobrazovatel’nych učebnych zavedenij, Moskva 1995, S. 117 – 118: