Vergessene Erinnerung an den Ersten Weltkrieg

2014, im Gedenkjahr an den Beginn des Ersten Weltkriegs, ist wieder stärker ins Bewusstsein gerückt, dass es im „Pruzzenland“ zu großen Schlachten zwischen deutschen und russischen Truppen kam. Die Zahl der Gefallenen reichte in die Hunderttausende, vor allem betroffen waren die russischen Truppen, die schlechter ausgestattet und organisiert gewesen waren. Für die Bestattung der Gefallenen wurden auf Soldatenfriedhöfen im „Pruzzenland“ eigene russische Teilgrundstücke eingerichtet, die mit den religiösen Insignien der russisch-orthodoxen Kirche versehen waren. Mit der Entstehung eines hermetisch abriegelnden Grenzregimes in Mittel- und Osteuropa nach dem Ersten Weltkrieg war ein Besuch der Gräber durch Angehörige nicht möglich. Nach 1945, als das „Pruzzenland“ zum Teil im Gebiet Kaliningrad aufging, bestand auf Seiten der Sowjetunion, die sich ausdrücklich atheistisch gab, kein Interesse an den alten Gräbern. Im Zweiten Weltkrieg waren mehr als 20 Millionen sowjetische Kriegstote hinzugekommen, und dieser wurde nach neuen Riten, mit sowjetischen Ehrenmalen, gedacht.

 

 

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Quelle: Ostpreußen/Masuren, Soldatenfriedhof, russisches Denkmal, Fotograf: Haro Schumacher, Oberammergau

Herder-Institut Marburg, Bildarchiv, Inventar-Nr.: 2a313