Ritter und Krieger

Müssen sich Sieger immer einig sein? Bereits im 15. Jahrhundert kam der polnische Historiker Jan Długosz auf Unterschiede in Taktik, Kampfeshaltung und Bedeutung des polnischen und des litauischen Heeres zu sprechen. Bis weit ins 20. Jahrhundert und teilweise sogar noch heute beschäftigte dann polnische, litauische, russische und weißrussische Historiker der vermeintliche Nachweis, dass die jeweils „eigenen“ Truppen den entscheidenden Anteil am Sieg gehabt hätten. Aus der ersten Hochphase dieses Historikerstreits in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts stammen die beiden Abbildungen in einem polnischen Schulbuch: Die Polen sind darin als europäische Ritter, ganz auf der Höhe des damaligen Standards militärischer Ausrüstung, skizziert, die Litauer dagegen als wilde Krieger mit Pelzen, Pfeil und Bogen.

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Bildquelle: Bronisław Gebert und Gizela Gebertowa: Opowiadania z dziejów ojczystych. Dla klasy pierwszej szkół średnich. 3. Aufl., Warszawa 1918, S. 49, 50.