Start und Ziel

In den 1960er Jahren, als auf deutschen Vertriebenentreffen, den „Tagen der Heimat“, ältere Ostpreußinnen in bunt verzierter Tracht auftraten, liefen in Kaliningrad junge Frauen in knapp sitzenden Trikots und Sporthosen durch den Stadtwald. Die sowjetische Zeit im „Pruzzenland“ brachte ein neues Frauenbild mit sich: Die gleichberechtigte, berufstätige, technisch versierte und auch sportlich leistungsbereite Frau galt als Ideal. Dass dies im Alltag der Sowjetunion keineswegs reibungslos galt, dass es viele Traditionsrestbestände gab, die eine tatsächliche Gleichberechtigung behinderten, weiß die historische Forschung heute. Dennoch blieben öffentliche Anlässe wie Sportveranstaltungen eine willkommene Gelegenheit, das neue Ideal zur Schau zu stellen.

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Bildquelle: Aus der Sammlung des Kaliningradskij sojuz fotochudožnikov, in: Maksim S. Popov (Hrsg.): Parallel Memory. 150 years of Königsberg and Kaliningrad history in photographs/Parallel’naja pamjat‘. 150 let istorii Kenigsberga i Kaliningrada v fotografijach, Kaliningrad 2012, S. 282 – 283.