Die Marine im Vorgarten

Die Stadt Memel/Klaipėda war schon seit dem 19. Jahrhundert ein Festungshafen und den Bewohnern daher der Anblick von Kriegsschiffen, Marinesoldaten und anderen Seeleuten vertraut. Nach 1945, als Klaipėda zur Litauischen Sowjetrepublik gehörte, wurden Hafenwirtschaft und Marinebasis stark ausgebaut. Während durch Flucht, Vertreibung und Umsiedlung die bisherige, überwiegend deutschsprachige Bevölkerung die Stadt verlassen hatte, setzte eine rasche Neubesiedlung ein, zu deren wichtigsten Trägern Marineangehörige zählten, die zunächst vor allem aus Russland, der Ukraine und Weißrussland, seit den 1950er Jahren verstärkt aber auch aus dem übrigen Litauen stammten. Wie auch Kaliningrad war Klaipėda in den ersten Nachkriegsjahrzehnten eine Stadt, in der vornehmlich Männer in Uniformen das Straßenbild prägten.

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Quelle: Orchester der Marine-Akademie. Fotograf: E. Smirnov (1955), in: Kęstutis Demereckas und Vasilijus Safronovas: Klaipėda 1945 – 1965…, Klaipėda 2010, S. 204.