Über die Pruzzen, die wir als Namensgeber des „Pruzzenlandes“ gewählt haben, hat man lange Zeit nur wenig gewusst. Zwar berichtete eine Reihe von mittelalterlichen Schriften und Chroniken von den „Pruzzen“, doch für ein breiteres Publikum waren es oft Lesebücher mit fantasievollen „altpreußischen“ Sagen, die das Bild von den Pruzzen prägten. Auch viele Schulbücher stützten sich auf Spekulationen. Weiterlesen

Die verpasste Chance

Noch in der Niederlage überlegen: So wollte eine Schulbuchautorin im unabhängigen Litauen zwischen den beiden Weltkriegen gerne die Pruzzen, die Vorfahren der Litauer (oder doch schon gleich Litauer?) sehen. Die Ordensritter hatten jedenfalls noch einmal Glück gehabt… Quelle öffnen

Eigenartige, aber freundliche Leute

Adam von Bremen, der im 11. Jahrhundert lebte, erzählte in seiner Chronik die Geschichte der Bistümer Bremen und Hamburg, die damals das Anliegen verfolgten, den Norden Europas zu christianisieren. Dabei beschrieb er eine Vielzahl unterschiedlichster „heidnischer“ Bevölkerungsgruppen im Nord- und Ostseeraum. Im Rahmen eines solch groß angelegten regionalen Vergleichs erfuhren die Pruzzen eine recht freundliche Bewertung. Quelle öffnen

Einfach unverbesserlich

Peter von Dusburg war im 14. Jahrhundert gewissermaßen der Haus- und Hofhistoriker des Deutschen Ordens. Er versuchte mit seiner Chronik die Herrschaft des Ordens im „Pruzzenland“ zu rechtfertigen und dies beeinflusste erkennbar seine Darstellung der Pruzzen. Diese Leute mussten einfach christianisiert werden… Quelle öffnen

Eine friedliche Alternative?

Nur wenige Jahre, nachdem der Deutsche Orden ins Land gekommen war, schloss er unter päpstlicher Vermittlung mit den Pruzzen den Vertrag von Christburg 1249. Der Vertrag klang friedensbemüht, er sollte den Pruzzen Freiheit bringen, aber unter der Bedingung, dass sie christlich blieben, auch betraf er nur einige Teilethnien der Pruzzen. Das blutige Ringen zwischen Mission und Widerstand ging daher bald weiter. Quelle öffnen