Was hat Basketball mit einer mittelalterlichen Schlacht zu tun? Dies mochten sich wohl die Anhänger des deutschen Vereins Brose Baskets Bamberg denken. Für die Anhänger des litauischen Vereins Žalgiris Kaunas war die Sache jedoch denkbar klar. Die jüngsten Zusammentreffen der beiden Vereine in der Euroleague-Saison 2013/14 gingen übrigens 91:81 und 84:80 für Kaunas aus. Quelle öffnen
Eine solche Sichtweise war für deutsche Schülerinnen und Schüler völlig neu. Was ihnen das DDR-Schulbuch aus den frühen 1950er Jahren über die Niederlage des Deutschen Ordens 1410 vortrug, hatte sein unmittelbares Vorbild in sowjetischen Schulbüchern, die im geteilten Europa nach 1945 zumindest eine Zeitlang zum unhinterfragten Modell in den Ländern des Ostblocks wurden. Polnische und litauische Kinder lernten eine ganz ähnliche Sichtweise kennen. Quelle öffnen
Die Niederlage des Deutschen Ordens gegen Polen-Litauen 1410 war nicht nur bitter, sondern auch teuer. Der Deutsche Orden hatte Söldner aus ganz Europa angeworben, die er anschließend bezahlen musste. Erhalten geblieben ist auf Pergament eine ganze Reihe von Schuldbriefen des Hochmeisters Heinrich von Plauen, geschrieben in mittelhochdeutscher Sprache. Quelle öffnen
Eigentlich war es ja Aleksandr Nevskij, der in der russischen historischen Erinnerung den Vormarsch der Kreuzritterorden im Baltikum aufhielt – 1242 in einer spektakulären Schlacht auf dem zugefrorenen Peipussee. Nach Meinung russischer Schulbuchautoren haben russische Kämpfer aber auch ihren Anteil am Sieg über den Deutschen Orden 1410 gehabt. Quelle öffnen
Anders als 1410 war die Schlacht bei Tannenberg im Jahre 1914 eine verheerende Niederlage für die russische Armee. Russische Schulbuchautoren zeigen allerdings, dass auch darin ein höherer Sinn lag. Quelle öffnen