Strandleben, selbst gemacht

Ärmliche Verhältnisse? Oder eher Erfindungsreichtum? Sicher ist jedenfalls, dass das Strandleben im sowjetischen Teil des „Pruzzenlandes“ nicht von Strandkörben, Liegen und Sonnenschirmen geprägt war, dass es keine ausgebaute touristische Infrastruktur gab. Das Gebiet Kaliningrad war bis 1992 militärischer Sperrbezirk und daher für auswärtige Gäste so gut wie gar nicht zugänglich. Wer dennoch einen schönen Tag am Strand verbringen wollte, musste improvisieren. Gleichzeitig war dieses Strandleben, selbst gemacht, ähnlich wie im Falle der Masurischen Seenplatte ein Ausbruch aus der arrangierten Freizeit- und Urlaubsgestaltung sowjetischer Spielart, eine kleine Freiheit jenseits der staatlich organisierten Ferienlager und Ferienheime.

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Bildquelle: Fedor G. Konoplin, Al’bert S. Michajlov und Galina M. Barinova (Hrsg.): Kak vam nravitsja Kaliningradskaja pogoda? Kaliningrad 1989.