Der Sound der Freiheit?

Was ist eigentlich so Besonderes an einer Gruppe von Musikfreaks, die unter dem Label „Experimentelle Musik“ in abgedunkelten Räumen sitzt, Laptops und mechanische Gerätschaften bedient, um damit unterschiedlichste und nur selten harmonische Klänge hervorzubringen? Das Besondere ist der Ort: Kaliningrad war bis Anfang der 1990er Jahre eine militärische Sperrzone in der Sowjetunion, eine Stadt, in der eher Märsche und offizielle Musikdarbietungen zu staatlichen Anlässen den Ton angaben. Wenn nun in Kaliningrad international aktive Künstler eine Musik präsentieren, die quer steht zu traditionellen Erwartungen an Harmonie, Rhythmus und Eingängigkeit, dann ist das nicht nur Ausdruck künstlerischer Freiheit, sondern auch ein politisches Statement: Musik soll nicht mehr staatlich-propagandistisch oder weltanschaulich vereinnahmt werden.

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