Wie lebten eigentlich die Menschen im „Pruzzenland“? Diese Frage ist nicht so trivial, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. In Deutschland gibt es eine zahlreiche Erinnerungsliteratur, die das Bild einer versunkenen, vormodernen Welt von Gutshöfen, Bauern und einer weitgehend vorindustriellen Hauptstadt Königsberg zeichnet. In Polen gelten Ermland und Masuren als landschaftlich reizvolle Urlaubsgebiete, doch wie die Menschen außerhalb einiger weniger Sommerwochen leben, davon wird weit weniger erzählt. Als Standort von Industrie- und Hafenanlagen erscheint das „Pruzzenland“ dagegen in Russland und Litauen. Weiterlesen

Sinti auf dem Pferdemarkt

Trakehner sind eine der bekanntesten Pferderassen aus dem „Pruzzenland“; weniger bekannt ist der Pferdemarkt von Wehlau, der einst einer der größten seiner Art in Europa war. An dem alljährlichen Trubel nahmen als Pferdehändler, Kirmesbudenbetreiber oder Wahrsagerinnen auch viele Sinti aus dem „Pruzzenland“ teil. Quelle öffnen

Auf Entzug

Gab es im „Pruzzenland“ ein größeres Problem mit dem Alkoholismus? Jedenfalls sah sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Landrat von Allenstein bemüßigt, den Gastwirten neue Regeln für den Getränkeausschank zu geben. Nachhaltigen Erfolg hatte er damit eher nicht, dafür schaffte er es in die Spalten der Berliner Satirezeitschrift „Kladderadatsch“, die ihm ein Gedicht widmete. Quelle öffnen

Nichts geht ohne Musik

Zur Wiedererlangung der staatlichen Unabhängigkeit der baltischen Länder 1990/91 führte kein Mauerfall, kein Runder Tisch, keine „samtene Revolution“, sondern die „singende Revolution“. Musik spielte aber schon viel früher eine herausragende Rolle für die Litauer, wie der Pfarrer Teodor Lepner im 17. Jahrhundert für das „Pruzzenland“ feststellte. Quelle öffnen