Der Weg der Bischöfe

Im Ermland gab es deutschsprachige und polnischsprachige Katholiken, den Bischofssitz bekleideten sowohl Polen als auch Deutsche. Statt im gemeinsamen christlichen Glauben ein verbindendes Element zu sehen, wurde im 19. und 20. Jahrhundert, im Zeitalter der Nationalismen, die jeweilige ethnische Zugehörigkeit hervorgehoben und in Konkurrenz zueinander gestellt. Eine symbolisch eindrucksvolle Wende bedeutet das von Regionalhistorikern und Kirchenvertretern in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Purda (Landkreis Olsztyn) in den 1990er Jahren gestartete Projekt „Der Weg der Bischöfe“. Entlang des Weges, an dem früher die neu gewählten Bischöfe die Grenze zu ihrem Bistum überschritten, werden Jahr für Jahr in einer feierlichen Zeremonie Gedenksteine für Bischöfe des Ermlandes errichtet, seien sie polnischer, deutscher oder anderer Herkunft. So konnte 2014 der Gedenkstein für den bislang einzigen Bischof von Ermland enthüllt werden, der es später in Rom weit brachte: für den gebürtigen Italiener Enea Silvio Piccolomini, seit 1458 Papst Pius II.

 

 

 

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Quelle: Der Weg der Bischöfe/Trakt Biskupi, Fotografin: Izabela Lewandowska, Olsztyn, 2014

 

 

Plan Derer im Litthauschen zu erbauenden neuen Kirchen, in: Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin: XX. HA: Staatsarchiv Königsberg Rep. 8, Abt. VI, Nr. 3 Bd. 1, Bl. 7 – 13. (Acta wegen des Littauischen Kirch- und Schulwesens)