Eine Kirche für Jäger

Das „Pruzzenland“ war selbst an den entlegensten Orten mit Kirchen gut versorgt. Eine Besonderheit stellte aber die Hubertuskapelle (Hubertus: Schutzpatron der Jäger) in der Rominter Heide dar, einem der größten Wildnis- und Jagdgebiete im östlichen Mitteleuropa. Tatsächlich diente die Hubertuskapelle keiner örtlichen Gemeinde, sondern war Bestandteil  eines Jagdschloss-Ensembles, das seit den 1890er Jahren auf Geheiß des deutschen Kaisers Wilhelm II. errichtet wurde. Die architektonische Gestalt der Kapelle war „importiert“, nämlich einer norwegischen Stabkirche nachempfunden. Diese Art Kirchenbau ist in Deutschland und Polen nur sehr selten zu finden, nur im schlesischen Karpacz und in Hahnenklee im Harz. Nach 1945 befand sich die Hubertuskapelle im sowjetischen Gebiet Kaliningrad, wurde aber schon bald abgetragen.

 

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Quelle: Gruß aus Rominten, Fotograf und Verlag: Albert Walsdorf, Königsberg, 1930er Jahre

Herder-Institut Marburg, Bildarchiv, Inventar-Nr.: 103547