Ein neues Hobby

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Faszination des Fliegens besonders groß: Rasch aufeinanderfolgende technische Entwicklungen hatten dazu geführt, dass von den ersten Flugversuchen Otto Lilienthals in den 1890er Jahren und der Brüder Wright um 1900 nur noch wenige Jahre vergingen, bis erste Luftfahrtgesellschaften regelmäßige Flüge anboten. Aber nicht nur das Mitfliegen in den kommerziellen Flugangeboten war eine Attraktion, sondern auch das Selberfliegen. Insbesondere in Deutschland entwickelte sich der unmotorisierte Segelflug in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen zu einem neuen Hobby, nicht nur der Oberschicht. Die beiden wichtigsten Standorte für den Segelflug befanden sich in der Rhön (Wasserkuppe) und auf der Kurischen Nehrung (Rossitten). Damit hatten die Einwohner des „Pruzzenlandes“ weitaus früher und naheliegender die Möglichkeit, das Fliegen aktiv zu erfahren, als die meisten anderen Mitteleuropäer.

Aktiv werden

Bildquelle: Segelfliegerschule Rossitten (Kurische Nehrung), Fotograf: Paul Isenfels, Königsberg, 1930er Jahre. Herder-Institut Marburg, Bildarchiv, Inventar-Nr.: 146678.