Die Niederlage des Deutschen Ordens gegen Polen-Litauen 1410 war nicht nur bitter, sondern auch teuer. Der Deutsche Orden hatte Söldner aus ganz Europa angeworben, die er anschließend bezahlen musste. Erhalten geblieben ist auf Pergament eine ganze Reihe von Schuldbriefen des Hochmeisters Heinrich von Plauen, geschrieben in mittelhochdeutscher Sprache

1411 Februar 5. Thorn.

Schuldbrief des Hochmeisters Heinrich von Plauen für Heyncze von Ronaw, Hans Wende, Niclos Schindel, Heyncze von der Reybenitz und deren Freunde und Gesellen über 420 Mark, zahlbar zu Ostern 1411 oder acht Tage danach bei Nikolaus Bunzlau in Breslau.

Ausfertigung, Pergament. Staatsarchiv Königsberg (heute im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin), Pergamenturkunden, Schieblade 95, Nr. 38.

Wir bruder Heinrich von Plawen, homeister deutschs ordens, bekennen in dessem kegenwertigen brife, das wir Heynczen von Ronaw, Hans Wenden, Niclos Schindel, Heynczen von der Reybenitz, iren frunden und gesellen vierhundirt marg und czwenczig marg preusch schouldig sein. Dieselben vierhundert marc und czwenczig marc wir den egenanten by guten truwen an argelist un ungerisschem golde, die marc vor czwene guldyn, globen czu beczalen of dese neestkomende ostirn adir acht tage dornoch czu Breslow in der herberge czu Niclos Bunczlow wol czu genuge. Weres, das wir die egenanten off die vorgeschrebene czeit nicht beczalten, was sie dornoch umb nochmanunge adir an botengelde schaden nehmen, dieselben schaden globe wir in mitsampt dem heuptgelde usczurichten. Des czu geczugnisse habe wir unser ingesegel an dessen kegenwertigen brieff lassen drucken, der gegeben ist czu Thorun in unser stat am tage Agathe im XIIIIc jare und eylften jare.

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Quelle: Sven Ekdahl (Bearb.): Das Soldbuch des Deutschen Ordens 1410/1411. Die Abrechnungen für die Soldtruppen, Teil 1: Text mit Anhang und Erläuterungen (Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz, Bd. 23/I), Köln – Wien 1988, S. 163.